Axel Prahl widmete sich bei
der Buchpremiere dem unvollendet gebliebenen Geschichtenband
von Manfred Bofinger "Das Leben eben. Beobachtungen aus nächster
Nähe". Musikalisch begleiteten ihn Dirk Schlömer und Leander
Reininghaus.
"Kaum ein Tourist mag in die grauen Häuserzeilen eindringen,
und nur wenige Berliner, so sie nicht dort wohnen oder Freunde
in den schütteren Gemäuern haben, dürften jemals ihre Füße
auf das stink-normale Pflaster gesetzt haben: die Plesserstraße,
acht Fußminuten vom Berliner S-Bahnhof Treptow entfernt. Einer
aber hat ihr ein Denkmal gesetzt, hat sie durch feine, liebevolle
Beobachtung geadelt: Manfred Bofinger. Die Straße war sein
Leben, über drei Jahrzehnte war er mit ihr verbunden. Er war
lebendes Inventar der Plesserstraße, bis er sich im Januar
mit 64 Jahren von dieser Welt verabschiedet hat. Er, der Zeichner,
der Betrachtende und Anteilnehmende, kannte seine Straße,
und die Bewohner kannten ihn. Entstanden sind literarische
Miniaturen - Porträts von Ureinwohnern und Zugezogenen, von
türkischen Italienern und deutschen Buchhändlern, von Mäusen,
Hamstern und einem Edel-WC als weithin sichtbares Monument
einer vergessenen Straße. Abschließen konnte er sein Buch
nicht, dafür sind Freunde eingesprungen und haben mit ihren
Zeichnungen den Geschichtenband vollendet. Mit ihren Bildern
verneigen sie sich vor dem Freund und Künstler Manfred Bofinger."
(Quelle: Peter Kirschey)
Autor: Manfred Bofinger Buch:
"Das Leben eben. Beobachtungen aus nächster Nähe" (Aufbau-Verlag,
120 Seiten, gebunden, 14,90 €) Orte
des Geschehens: An den Treptowers 1 / 30. Etage, Berlin,
9. November 2006, 19 Uhr,
Veranstaltungsreihe: Berlin-Brandenburgische
Buchwochen
| Kino Toni, 20. Januar 2007, 19:30 Uhr - 22:00 Uhr (anschl. wurde einer der Lieblingsfilme von Bofinger gezeigt: Das Gastmahl der Rose) |